
NACHRUF ZUM TODE VON KAMMERSÄNGER EIKE WILM SCHULTE
Abschied von einem großen Sänger und guten Freund
Der Gottlob Frick Gesellschaft war der gefeierte Bariton Eike Wilm Schulte seit vielen Jahren eng verbunden. Regelmäßig besuchte er unsere Künstlertreffen, Konzerte und Festveranstaltungen, zuletzt im Mai diesen Jahres in Heilbronn. Und er freute sich jedes Mal auf das Wiedersehen mit Freunden und Kollegen, war insbesondere beglückt, wenn er eine junge, hoffnungsvolle Sängerbegabung kennenlernte.
Geboren in schwierigen Zeiten im Oktober 1939 im westfälischen Plettenberg konnte nach dem Kriegsende seine musikalische Begabung gefördert werden, wobei zunächst das Klavierspiel im Vordergrund stand. Dann aber fiel seine prachtvolle Baritonstimme auf und im Alter von 19 Jahren begann er sein Gesangsstudium an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln. Entscheidend war die Begegnung mit dem dort als Gesangspädagoge lehrenden berühmten Bariton Josef Metternich, der sein wichtigster Lehrer und Mentor wurde. Und wie bei Metternich sollte sich sein späteres sängerisches Wirken durch eine ungeheure Vielseitigkeit auszeichnen. Nach Anfängen in Düsseldorf und Bielefeld war er von 1973 – 1987 festes Ensemblemitglied des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, dem er auch in der Folgezeit eng verbunden blieb. Daneben entwickelte sich eine rege Gastspieltätigkeit, die ihn zu den großen Opernhäusern und Festspielen führte: Berlin, Wien, London, Paris, Barcelona, die Met in New York, Bayreuth, Salzburg, um nur einige zu nennen und regelmäßig auch an die Bayerische Staatsoper in München. Sein umfangreiches Repertoire umfasste sowohl italienische Belcantorollen, wie etwa den Alidoro in „La Cenerentola“, als auch lyrische und später dramatischere Rollen des deutschen Fachs. Wenn vielleicht eine Partie besonders genannt werden darf, dann sein Sixtus Beckmesser in den „Meistersingern“: ein singschauspielerisches Kabinett- und Meisterstück! Aufgrund seiner ausgezeichneten Gesangstechnik, die er auch als Pädagoge seinen Studenten zu vermitteln wusste, bewahrte er sich seine stimmliche Frische bis ins vorgerückte Alter: er war 75, als er mit großem Erfolg den Fritz Kothner in den „Meistersingern“ an der Bayerischen Staatsoper sang. Und der Gottlob Frick Gesellschaft rettete er im Jahre 2017, inzwischen 78 Jahre alt, in letzter Minute ein Konzert, nachdem der ursprünglich verpflichtete Sänger plötzlich absagen musste. Und mit welcher stimmlichen Frische, Musikalität und Eleganz hat er gesungen und das Publikum begeistert, ein Meister eben, Chapeau!
Jetzt hat er uns am 31. Oktober 2025, kurz nach Vollendung seines 86. Lebensjahres verlassen.
Adieu, lieber Eike Wilm Schulte, wir werden Dich vermissen und nicht vergessen!
Thomas Kleinheinz
Präsident der Gottlob-Frick-Gesellschaft

© Martin Kaufhold

Gottlob Frick
Porträt des großen
deutschen Bassisten
Gottlob Frick wurde 1906 in Ölbronn (Baden-Württemberg) als 13. und jüngstes Kind eines Försters geboren. Sein Gesangstalent wurde beim Singen nach einer Treibjagd entdeckt. Bereits beim Vorsingen wurde er an der Staatsoper in Stuttgart engagiert. 1927-1934 wirkte er dort als Mitglied des Opernchores.
Operngala wird enthusiastisch gefeiert
Ein glänzendes Festkonzert der Gottlob-Frick-Gesellschaft (GFG) in der Erlentalhalle ehrt den vor 100 Jahren verstorbenen Opern-Giganten Puccini. Pauliina Linnosaari und Nattha Thammathi vom Badischen Staatstheater Karlsruhe sind die Stars des Abends.Hommage an die schwere leichte Oper
Auszüge aus Werken von Friedrich von Flotow, Albert Lortzing, Conradin Kreutzer, Otto Nicolai und Adolphe Adam: Bei der Gottlob-Frick-Gala im Ameliussaal in Niefern geben sich das prächtige Heilbronner Sinfonie Orchester und junge Gesangstalente ein glanzvolles Stelldichein.Strahlende Opernsterne
Heiterkeit und Fröhlichkeit - Weit mehr als Witz, heitere Laune wurde den Besuchern beim Galakonzert der Gottlob-Frick-Gesellschaft e.V. in Vollendung geboten.
Jahresbrief 2023/2024
Der Jahresbrief 2023/2024 ist online!
Ein Rückblick nimmt Sie mit zum festlichen Künstlertreffen mit Ehrungen, Festakt und Konzert – anlässlich von Puccinis 100. Todestag ganz der deutschen Spieloper gewidmet.
Besondere Einblicke bot die Matinee mit Star-Journalist Thomas Voigt, Kammersängerin Anja Silja und Mäzenin Christine Cerletti.
Den vollständigen Jahresbrief finden Sie jetzt im Bereich Jahresbriefe.




