Portrait

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Gottlob-Frick-Gesellschaft e. V. - Portrait Gottlob Frick

Gottlob Frick

Porträt des großen
deutschen Bassisten

Porträt des großen
deutschen Bassisten

Gottlob Frick wurde 1906 in Ölbronn (Baden-Württemberg) als 13. und jüngstes Kind eines Försters geboren. Sein Gesangstalent wurde beim Singen nach einer Treibjagd entdeckt. Bereits beim Vorsingen wurde er an der Staatsoper in Stuttgart engagiert. 1927-1934 wirkte er dort als Mitglied des Opernchores. Seine Lehrer waren Fritz Windgassen, der Bassist Horner und der Heldenbariton Neudörfer-Opitz. 1934 erhielt Frick den ersten Solistenvertrag in Coburg. Es folgten Engagements in Freiburg (1936) und Königsberg (1938). Dort entdeckte ihn Karl Böhm und verpflichtete ihn an die Dresdner Staatsoper. Über 10 Jahre gehörte Frick dem ruhmreichen Ensemble an. 1950 wechselte er an die Deutsche Oper Berlin. Von dort aus begann die glanzvolle nationale und internationale Karriere des Bassisten. Langjährige Verträge hatte er u. a. an der Hamburgischen Staatsoper (ab 1951), in Wien und München (ab 1953). Er profilierte sich zum führenden deutschen Bassisten seiner Zeit. Gerühmt wurde vor allem sein machtvolles, ungemein persönlich timbriertes Organ. Frick ist heute noch der Inbegriff des schwarzen Basses. Seine weltweite Karriere führte ihn vor allem als Wagner-Interpret an alle bedeutenden Opernzentren und Festspielorte. Er gehörte zu den Sängern, deren Stimme bevorzugt auf Tondokumenten aufgezeichnet wurde.

Der international bedeutende Kritiker J. B. Steane skizziert in seinem Buch „The grand tradition“ den Sänger Frick wie folgt (Ausschnitt):
„Was den Wagnerischen basso profundo betrifft, so konnte die neuere Zeit (gemeint sind die 40er-80er Jahre des vorigen Jahrhunderts) nur auf einen Namen setzen: Gottlob Frick, ein Turm der Stärke im stärksten Ensemble und einer der größten Bassisten überhaupt. Wegen seiner Stimmqualität sticht er deutlich hervor. Fricks Bass ist stetig, geschmeidig und schön, auch wenn das Attribut „schön“ vielleicht merkwürdig anmutet für solch einen dunklen und oftmals bedrohlichen Klang. Besonders als herrlich volltönender Osmin zeigt sich die bewundernswerte Durchbildung der Stimme. Wie oft erleben wir, wenn Bässe die Stimme öffnen, um den hohen Tönen Fülle und Resonanz zu geben, dass die Stimme verwischt und klangarm wird. Fricks Stimme bleibt über den ganzen Umfang voll und präzise. Sein Gefühl für Rhythmus ist stark und er kann Staccato singen, ohne seine Zuhörer um den satten Stimmklang zu betrügen.“

Dreimal wurde dem Künstler der Kammersängertitel verliehen. Frick erhielt zahlreiche in- und ausländische Auszeichnungen und Ehrungen. Sein allerletztes Auftreten fand am 26. Januar 1985 statt. Am 18. August 1994 starb der „König der deutschen Bässe“, wie er in zahlreichen Nachrufen genannt wurde. 1995 wurde die Gottlob-Frick-Gesellschaft gegründet, 1997 in Ölbronn – dem Geburtsort des Sängers – eine Gedächtnisstätte eingeweiht.