Veranstaltungsarchiv

Konzert 2019
„Strahlende Opernsterne“

Heiterkeit und Fröhlichkeit

Weit mehr als Witz, heitere Laune wurde  den Besuchern beim Galakonzert  der Gottlob Frick Gesellschaft in Vollendung geboten

Alexander Edelmann

Der Festakt, der dem Konzert vorausgeht, ist bereits eine lieb gewordene Tradition. In dieser Veranstaltung werden alljährlich die Gottlob Frick Medaillen an Persönlichkeiten verliehen, die sich im Sinne der Zielsetzung der Gesellschaft besondere Verdienste erworben haben. Junge Gesangssolisten erhalten die Chance, sich vor dem illustren Kreis der Gäste aus dem künstlerischen Bereich zu präsentieren. Den Auftakt machte der erst neunzehn Jahre alte Alexander Edelmann, der jüngste Spross der Sängerfamilie Edelmann. Als nach Liebe schmachtender Vogelfänger Papageno eroberte er mit dem unsterblichen Opernschlager „Ein Mädchen oder Weibchen“ aus Mozarts „ZAUBERFLÖTE“ mit seiner  jugendlich frisch klingenden  Stimme, erstaunlich sicherem Auftritt,  bereits ausdrucksvollem Spiel und natürlich wienerischem  Charme die Herzen der Zuhörer im Sturm.  Der zweite Vorstellungskandidat Florian Kontschak sang mit schlank geführtem Bass die Arie „O sancta justizia“ aus  Lortzings  komödiantischem Meisterwerk „ZAR UND ZIMMERMANN“. Ohne jegliche Übertreibung  kostete er die heiteren Gags der Arie gekonnt aus. Besonders beeindruckend das im tiefen Keller der Bassregion ausgetragene Duell mit dem Fagott. Umjubelter Sänger Florian Kontschak!

Florian Kontschak

Nach diesen erfreulichen Auftritten der beiden Nachwuchssänger war es passend, dass der Ehrenpräsident der Gottlob Frick Gesellschaft Hans A. Hey in seiner Laudatio  fast kämpferisch bessere Chancen und Karriere-Aussichten für junge Sänger beim Berufsstart forderte.  Dramaturgisch gekonnt darauf  aufbauend wurde der Otto Edelmann Society mit Sitz in Wien für die enormen Verdienste in der Unterstützung junger Sänger beim Eintritt in den  hart umkämpften Sängermarkt die Gottlob Frick Medaille in Gold verliehen und vom Präsidenten  Frank Schneider den Initiatoren Silvia Saavedra Edelmann und Professor Peter Edelmann überreicht.

Übergabe der Gottlob-Frick-Medaille in Gold an Silvia Saavedra Edelmann (r.) und Peter Edelmann (2. v.r.) durch Ehrenpräsident Hans A. Hey (l.) und Präsident Frank Schneider (2. v.l.)

Humor war im direkt  folgenden Galakonzert  wie bereits angedeutet nur ein Aspekt in der gekonnt konzipierten Programmfolge. Wie bei einem raffiniert zusammengestellten Menü reihten sich die musikalischen, gesanglichen Höhepunkte  aneinander.  Mit Seelenbildern zwischen Traum, Liebe, Glückseligkeit, großen Gefühlen und Dramatik, also der Faszination, die nur die Oper bieten kann,  fesselten die  drei ausgezeichneten Solisten das Publikum von Anfang an. Ein großes Lob auch den Programmverantwortlichen.                                                                                                                                 Die Atmosphäre und das besondere Flair des Konzertabends schuf  Alois Seidlmeier  mit seinem Heilbronner Sinfonie Orchester. Er begleitete die zum Teil noch sehr jungen Gesangssolisten nicht nur einfühlsam, er trug sie gewissermaßen auf Händen und konnte durch sein Dirigat  mit hoher Sensibilität,  aber auch durch Schwung und Feuer seine Sänger zu Bestleistungen mitreißen.  Ihre ganze Klasse stellten der erfahrene Operndirigent Seidlmeier  und seine spielfreudigen Heilbronner  Sinfoniker in den drei Ouvertüren unter Beweis:  Mit strahlender Brillanz wurde trotz der rasanten Tempi Mozarts virtuose Ouvertüre zu „DIE HOCHZEIT DES FIGARO“ durchsichtig,  leicht und federnd serviert. In der Ouvertüre zu „DIE LUSTIGEN WEIBER VON WINDSOR“ ist der waldesrauschende Traumklang als Hinweis auf die Zauberwelt des Schlussakts glänzend gelungen. Die sinfonisch breit angelegte Ouvertüre zu Verdis „MACHT DES SCHICKSALS“ fasst in meisterlicher Weise die Motive der Handlung zusammen.  Alois Seidlmeier und seinen Musikern ist es gelungen, die Eigenart und Schönheit der unterschiedlichen Werke  voll zum Klingen zu  bringen.

Peter Edelmann

Jetzt aber spätestens zu den drei Opernsternen, den Sängern, die mit strahlenden Stimmen die  Höhepunkte im Gala-Menü des Programms zum Leuchten brachten.  Peter Edelmann wirkte vom ersten Auftritt an  als Grandseigneur. Figur, Auftreten, Stimme, Ausstrahlung und Darstellung, alles edel, elegant, weltmännisch – vergoldet durch liebenswerten Wiener Charme. Der erfahrene Bariton präsentierte sich in einer Auswahl seiner Glanzrollen als Don Giovanni, der mit  verführerisch einschmeichelndem  Gesang versucht, die Kammerzofe zu täuschen. Als feuriger Torero dominiert er mit großer Stimme und eindrucksvoller Jubelgeste. Am meisten beeindruckte der Sänger jedoch, wenn er als Zar Peter nachdenklich im  schönsten  Mezza-Voce- Stil über sein Leben nachsinnt und als Vater Germont  aus Verdis „LA TRAVIATA“  seinen Sohn Alfredo mit eindringlicher Gefühlsintensität tröstet.

Sonore Stimme, warmes Timbre und strahlende Höhe bietet Paul Armin Edelmann in zwei populären Bravourarien.  Als Figaro in Mozarts „FIGAROS  HOCHZEIT“ verängstigt er den zum Militärdienst abgestellten Cherubino, indem er ihm mit feiner Ironie alle Plagen des Soldatenlebens  drastisch schildert. In der Arie „Heiterkeit und Fröhlichkeit“ aus Albert Lortzings „WILDSCHÜTZ“ verströmt er mit vollem Stimmglanz beste Stimmung, ja Glückseligkeit. In Richard Wagners elegischem „Lied an den Abendstern“ muss der Interpret die tiefen Gefühle der entsagenden Liebe und der wehmütigen Todesahnung ausdrucksmäßig zum Klingen bringen. Paul Armin Edelmann singt dieses tiefgründige Werk mit seiner ganzen Erfahrung als Liedersänger mit betörend weichen Kantilenen, perfektem Legato und höchster Stimmkultur. Gewiss, man kann die Romanze aus „TANNHÄUSER“ dramatischer gestalten, schöner singen als es Paul Armin Edelmann gelang, kann man sie kaum. Im sehnsuchtsvollen Lied des Pierrot aus der „TOTEN STADT“ von Korngold werden vom Sänger balsamisch schöne Töne gefordert. Gleichzeitig muss er in der Rückschau  auf sein Leben als Clown  Traum und harte Realität schildern. Eine Herausforderung für jeden Sänger. Paul  Armin Edelmann hat auch diese gemeistert.                                                                                                
 Die Besonderheit der gemeinsamen Konzerte  der Edelmann-Brüder ist das Zusammenwirken  der beiden glanzvollen Baritonstimmen.  Deshalb hatten sie auch mit zwei  komödiantischen Duetten den  größten Publikumserfolg. In dem Duett Fluth-Falstaff aus “DIE LUSTIGEN WEIBER VON WINDSOR“ und einem weiteren aus Donizettis Opera Buffa „DON PASQUALE“ konnten die beiden so richtig loslegen.

Paul Armin Edelmann

Ideale stimmliche Harmonie,  präzises Zusammenspiel, gelungene körpersprachliche Interaktion, teilweise fast tänzerische Darbietungen,  gut sitzende Pointen wurden zu einer mitreißenden,  jedoch immer niveauvoll-eleganten Show. Das Publikum tobte.

Josipa Bainac

Bange Frage: Wie kann die junge, zarte kroatische Sopranistin Josipa Bainac gegen die  mit allen Wassern gewaschenen  Edelmänner  bestehen? Sie bestand nicht nur, sie brillierte neben und mit ihnen. Mit künstlerischer Klugheit setzte sie ihre Stärken: Unverbrauchte  Stimmschönheit, bezaubernder lyrischer Klang, hochgradige Virtuosität, Geschmeidigkeit des Vortrags, ausgezeichnete Artikulation und gewinnenden Liebreiz kontrolliert und bewusst ein. In den anspruchsvollen Arien der Gräfin aus „FIGAROS HOCHZEIT“ und der melancholischen Arie der Marie  aus Smetanas „VERKAUFTER BRAUT“ konnte sie ihre bereits heute glänzenden sängerischen Potentiale eindrucksvoll beweisen Der Höhepunkt war jedoch, als sie im Duett „Reich mir die Hand mein Leben“ die Edelmänner, die sie in einer Doppelrolle als zwei gleichzeitig auftretende Don Giovannis umwarben, anschmachteten, stimmlich und darstellerisch bezirzten,  mit all ihren Verführungskünsten umgarnten, abblitzen ließ und diese vermeintlich unwiderstehlichen Casanovas charmant um den Finger wickelte.

Peter Edelmann – Josipa Bainac – Paul Armin Edelmann

Bei diesem Galakonzert hing der  Opernhimmel wahrlich voll strahlender Sterne: Bezaubernde Melodien, fabelhafte Gesangssolisten, ein spielfreudiges Orchester und ein begeistertes Publikum, das mit einem Beifallssturm allen Mitwirkenden und den Organisatoren für ihre hervorragenden Leistungen lang und anhaltend dankte. „ O holder Traum! Wie warst du doch so schön!“

Matinee 2019

„Wir kommen aus dem Staunen nicht heraus“
Kammersängerin Brigitte Fassbaender im Gespräch mit Thomas Voigt

„Wir kommen  aus dem Staunen nicht heraus“

Brigitte Fassbaender berichtete als Matinée-Gast  beim Künstlertreffen der Gottlob Frick Gesellschaft aus ihrem  universellen Künstlerleben

Mit der Arie des Osmin aus Mozarts „ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL“,  gesungen von Gottlob Frick, dem Namensgeber der Gesellschaft, wurde Brigitte Fassbaender empfangen und das Publikum auf das Künstlergespräch eingestimmt. „Sie waren ein lang ersehnter Gast.“ Mit diesen Worten begrüßte Adalbert Bangha, der durch die Matinée führte, eine der ganz Großen aus der Opernwelt. Selbstverständlich wurde Brigitte Fassbaender auch in den vergangenen Jahren immer zu den Künstlertreffen der Gottlob Frick Gesellschaft eingeladen. Terminschwierigkeiten der heiß Begehrten verhinderten ein früheres Kommen. Die Künstlerin äußerte jedoch auch ganz klar, dass sie nur noch Einladungen annehmen würde, bei denen sie etwas leisten könne. Diese Voraussetzung war nun  mit dem Künstlergespräch vor Kolleginnen und Kollegen und einer großen Zahl von interessierten  Musikfreunden offensichtlich erfüllt. Diese Haltung offenbart bereits, mit welcher Disziplin, Konsequenz und Ökonomie Brigitte Fassbaender mit ihrer knappsten Ressource Zeit umgeht. Dass die viel gefragte Künstlerin nun im Operndörfle Ölbronn live auf der Bühne saß wurde dankbar und mit entsprechendem Beifall  gewürdigt.  Klar, konzentriert,  schlagfertig mit immer unterschwellig mitschwingendem Humor beantwortete sie die Fragen des bewährten Moderators Thomas Voigt. Zuerst Werdegang und Aufstieg: Die Gene zum Sängerberuf wurden ihr vererbt. Die Mutter war die bekannte Berliner Film- und Bühnenschauspielerin Sabine  Peters und der Vater der  berühmte Kavalierbariton Willi Domgraf-Fassbaender, der vor allem in den Baritonrollen von Mozart, Rossini und Verdi umjubelt wurde. Legendär als  Figaro, Barbier und Rigoletto. Er trat an allen führenden Opernhäusern weltweit auf und wurde auch als Konzertsänger und vor allem in seinen Liederabenden gefeiert.                       Da war es fast selbstverständlich, dass der Vater der erste Gesangslehrer seiner Tochter Brigitte wurde. Nach dem Studium am Konservatorium in Nürnberg debütierte sie mit 21 Jahren an der Bayerischen Staatsoper und wurde sofort als Ensemblemitglied fest engagiert. Von dort aus begann  die sängerische Weltkarriere, in der sie  an allen  Musikzentren und Festspielorten Triumpfe feierte. Im Opernbereich verkörperte sie  ein breit gefächertes, ganz unterschiedliches Rollenspektrum, das der  Vielseitigkeit von Brigitte Fassbaender  entsprach und weit über den Octavian, der Partie mit der sie am unvergesslichsten sein wird, hinausgeht. Über 250 Ton- und Filmaufnahmen dokumentieren ihren herausragenden künstlerischen  Rang , vor allem auch als eine  führende Liedsängerin ihrer Generation. Im  Künstlergespräch mit dem sensibel steuernden Thomas Voigt wurde dialogisch herausgearbeitet, dass Singen für Brigitte Fassbaender nie Selbstzweck war.

Darstellerische Leidenschaft, Detailarbeit im Szenischen und psychologische Durchdringung der Werke schufen die gesangliche Perfektion, die beeindruckende Bühnenpräsenz und die natürliche und authentisch wirkende  schauspielerische  Darstellung. Eine Kombination, die Brigitte Fassbaender zum modernen Prototyp der singenden Schauspielerin profilierte.

Im Alter von erst 55 Jahren beendete die gefeierte Sängerin völlig überraschend ihre Gesangskarriere.  Nahezu übergangslos folgte ihre zweite nicht minder erfolgreiche  Karriere als Regisseurin, Intendantin, Gesangspädagogin, Autorin, Übersetzerin bis hin  zur Malerin und Herausgeberin von Bilderbüchern für Erwachsene und Kinder. Bis jetzt hat sie über  80 mehrheitlich sehr erfolgreiche Inszenierungen im In- und Ausland geschaffen. 1999 – 2012 war sie Intendantin des Tiroler Landestheaters in Innsbruck, 2009  -2017 Leiterin des Richard- Strauss-Festivals in Garmisch Partenkirchen, seit 2002 ist sie künstlerische Leiterin des Eppaner Liedsommers. Einen geradezu legendären Ruf genießt Brigitte Fassbaender als Gesangspädagogin und Leiterin von Meisterklassen.  Ihr  herausragendes Wirken wurde durch zahllose Auszeichnungen und Ehrungen  gewürdigt.                                                                                       
Bei dieser überbordenden Kreativität und Schaffenskraft kommt man wirklich aus dem Staunen nicht heraus. Auf die Frage des Moderators “Vermissen sie etwas nach dem Wechsel  von der gefeierten Sängerin zur Regisseurin?“ spontane Reaktion  „Nein überhaupt nichts, die ständige Nabelschau hatte ich satt. Jetzt arbeite ich für den Erfolg der anderen und das ist sehr befriedigend“. Auf die weitere Frage: „Wie schaffen Sie das alles, wie bewältigen sie dieses riesige Pensum“? die geradezu entwaffnende Antwort: „Alles was ich tue ist ein Versuch“. Das Gespräch war das notwendige Zentrum  dieser Veranstaltung, um die Persönlichkeit der universellen Künstlerin wenigstens einigermaßen erfassen zu können. Selbstverständlich wurden auf einem Groß-Bildschirm und über Lautsprecher auch einige ihrer berühmtesten Rollen in Bild und Ton präsentiert, um die Gesangskunst erlebbar zu machen. Die Reihenfolge  war von Voigt/ Fassbaender gewandt und raffiniert gemixt. Das erste Video aus „INTERMEZZO“  hatte den Titel: „Bist Du fertig mein Schatz“. Eine Bettszene allerdings angezogen, völlig   keusch züchtig,  die mit Ferry Gruber hätte gedreht werden  sollen. Gruber war nicht verfügbar. Also sprang ein fescher Regieassistent ein. Nun kommt der Clou: Nach den Dreharbeiten wurde der Einspringer der Mann von Frau Fassbaender –ja, ja, wieder die typische Konsequenz. Wundervoll verschmolzen die Ausnahmestimmen von Brigitte Fassbaender und Fritz Wunderlich in einem Duett  aus „EUGEN ONEGIN“. Das berühmte Finale aus dem „ROSENKAVALIER“ war in seiner Schönheit fast nicht mehr zu toppen.  Aber es wurde zumindest in der Wirkung doch getoppt. Brigitte Fassbaender hatte die Callas als „LA GIOCONDA“ gehört – Entschluss der Konsequenten: „Das muss ich auch singen – ohne Rücksicht auf Verluste“ – und  sie hat die hochdramatische Arie gesungen und zwar so, dass das Publikum fast vor Begeisterung ausgeflippt ist. Kommentar der Sängerin am Ende „Jugendsünde.“ Auch im Dialog eines Künstlergesprächs kann man zum Traumpaar werden: Brigitte Fassbaender und Thomas Voigt wurden es und schufen mit dieser Matinée einen Höhepunkt in der Geschichte der Gottlob Frick Gesellschaft.
„Wir kommen aus dem  Staunen nicht heraus.“    

Konzert 2018

Der Präsident der Gottlob-Frick-Gesellschaft, Frank Schneider, steht an diesem Samstagnachmittag am Pult, um seine Begrüßungsrede zu halten, und auch das Orchester hat seine Plätze eingenommen. Herzlich begrüßt er die Ehrengäste, darunter Landratstellvertreter Wolfgang Herz sowie Vertreter politischer Gemeinden, aktuelle und frühere Medaillenempfänger sowie den Ehrenpräsidenten Hans A. Hey. Schneider lenkt das Augenmerk auf die Hauptaufgabe des Künstlertreffens, von dem er sich viele Möglichkeiten zu zwischenmenschlichen Begegnungen erhofft. Die Hauptaufgabe der Gottlob-Frick-Gesellschaft sei es, junge Sänger zu fördern und ihnen ein Podium zu bieten, das als Sprungbrett fungieren kann. Und so macht er die Bühne frei für Arminia Friebe und Bastian Thomas Kohl.

Gottl.Fr.GesellschaftKuenstlertreffen.2-13.10.2018 (Mittel)
Arminia Friebe

Kurz darauf durchflutet der unnachahmliche Schmelz italienischer Opern die Erlentalhalle in Ötisheim. Mit viel Gefühl bringt Arminia Friebe den Hauptgedanken der Arie „Vissi d’arte“ aus Puccinis „Tosca“ zum Ausdruck, ohne zu überzeichnen.

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Bastian Kohl

Ein spitzbübisch schelmisches Lächeln huscht kurz darauf Bastian Thomas Kohl über das Gesicht, bevor er zur Arie „O, wie will ich triumphieren“ aus Mozarts „Entführung aus dem Serail“ anhebt. Es gelingt ihm bei allen technischen Schwierigkeiten, die die Arie zu bieten hat, den Anschein der Leichtigkeit zu bewahren, wozu auch sein Gesichtsausdruck als Teil seiner Darbietung beiträgt.

Im Anschluss an die ersten musikalischen Darbietungen des Nachmittags ergreift Geschäftsführer Adalbert Bangha das Wort. Er stellt insgesamt 18 neue Träger der Gottlob-Frick-Medaille vor, darunter die vier Solisten der Gala, die ihre Medaille allerdings erst nach dem Konzert überreicht bekommen. Seiner Laudatio zur Verleihung der Medaille in Gold stellt Ehrenpräsident Hans A. Hey ein Zitat des Musikschriftstellers Oskar Bie voran, der die Oper einmal als das unmögliche Kunstwerk bezeichnete. Doch, so Hey, werde dieses unmögliche Kunstwerk auch in der digitalisierten Welt existieren, denn das unmittelbare Entstehen der Musik und der direkte Kontakt zwischen Sänger und Publikum stellten den besonderen Reiz dar.

Um die Förderung von Nachwuchskünstlern in besonderem Maße verdient gemacht hat sich das 1998 von Sonja Gräfin Bernadotte af Wisborg ins Leben gerufene Europäische KulturForum Mainau, das als diesjähriger Träger der Goldmedaille auserkoren wurde. Das Forum folgt dem Grundgedanken, Menschen auf kultureller Ebene zusammenzuführen, und fördert als gemeinnütziger Verein kulturelles Schaffen im Sinne des pro-europäischen Gedankens. Treibende Kraft für zahlreiche Verbindung schaffende Projekte ist die im Opernbereich von Baden-Württemberg hoch verdiente Brigitte Stephan. Ihr und dem KulturForum besonders am Herzen liegt der Anneliese-Rothenberger-Gesangswettbewerb, der alle zwei Jahre angehenden Opernsängern die Möglichkeit gibt, sich einer fachkundigen Jury und im Abschlusskonzert auch der interessierten Öffentlichkeit zu stellen und den Wettbewerb als weiteren Knotenpunkt in ihrem Netzwerk einzupflegen. Christian Graf Bernadotte weist in seiner Dankesrede darauf hin, dass es Vereinigungen zur Förderung der Kultur weiter geben müsse und dass die Medaille für ihn Auszeichnung, aber vielmehr auch Ansporn sei, den Weg weiterzugehen. Für Brigitte Stephan ist die Medaille etwas ganz Besonderes, wurde doch ihre Mutter als angehende Opernsängerin selbst von der Familie Frick gefördert, und auch im hohen Alter erinnerte sich Gottlob Frick noch an einen Besuch der jungen Brigitte Stephan in seiner Garderobe nach einem gelungenen Opernabend. Zudem sei sie froh und stolz, dass unter den Solisten des Nachmittags und Abends auch zwei seien, die den Anneliese-Rothenberger-Wettbewerb gewonnen haben.

Gottl.Fr.GesellschaftKuenstlertreffen.9-13.10.2018 (Mittel)
Präsident Frank Schneider, Ehrenpräsident Hans A. Hey, Brigitte Stephan, Christian Graf Bernadotte v.l.

Herzlicher Applaus begrüßt Professor Alois Seidlmeier, den Dirigenten des Heilbronner Sinfonie Orchesters, zu Beginn des Festkonzerts, und nach wenigen Augenblicken füllen neckisch die Töne der Zauberflöten-Ouvertüre von Wolfgang Amadeus Mozart den Saal.

Gottl.Fr.GesellschaftJahreskonzert.1-13.10.2018 (Mittel)
Heilbronner Sinfonie Orchester mit Dirigent Alois Seidlmeier (Mitte)

Seine Werke werden den ersten Teil des Konzerts prägen. Die Bühne ist bereitet für den Auftritt der vier ausgewählten Opernsänger, die im zweiten Teil ihre persönlichen Lieblingsarien vorstellen. Tenor Tilman Lichdi eröffnet mit der titelgebenden Arie von Tamino „Dies Bildnis ist bezaubernd schön“ und singt später die Arie des Belmonte „Ich baue ganz auf deine Stärke“. Hell und strahlend erklingt seine Stimme, die sich durch eine angenehme Klangfarbe auszeichnet. Geschickt führt Lichdi sein Instrument auch durch Koloraturen und im Piano. Das kommt ihm vor allem in der Arie des schneidig-galanten Almaviva aus „Il barbiere di Siviglia“ von Gioachino Rossini zugute. Lichdi hat sichtlich Freude an seinem Tun und vermittelt diese auch den Orchestermusikern und vor allem dem Publikum.

Gottl.Fr.GesellschaftJahreskonzert.3-13.10.2018 (Mittel) (Foto Gottlob Frick Gesellschaft-Fotomoment Mühlacker)
Tilman Lichdi

Natalia Kawalek singt Mozarts Konzertarie „Vado, ma dove? O Dei“ energiegeladen und mit viel Gefühl. Aus Rossinis Barbier entnimmt sie die Cavatine „Una voce poco fa“, in der sie vor allem durch die verschiedenen Facetten in ihrer Darbietung überzeugt, von neckisch über sehnsüchtig bis hin zu zickig ist alles vertreten. Ihre letzte Einzelarie singt die Mezzosopranistin als Zugabe. Jetzt steht sie als Carmen auf der Bühne: verführerisch, bildschön und blitzgefährlich für alle, die sich zu nahe an sie heranwagen.

Gottl.Fr.GesellschaftJahreskonzert.6-13.10.2018 (Mittel)
Natalia Kawalek

Bariton Alejandro Lárraga Schleske nimmt das Publikum bereits mit den ersten Tönen seiner Arie des Grafen aus „Le Nozze di Figaro“ „Hai già vinto la causa“ gefangen. Mit Leichtigkeit meistert er alle Schwierigkeiten, flüssig bleibt sein Gesang, geschmeidig seine Stimme. Auch mit der Arie des Don Giovanni „Finch’ han dal vino“ aus der gleichnamigen Oper kann Schleske begeistern. Das rasante Tempo beeindruckt den Sänger überhaupt nicht, sicher sitzt jede Silbe, jeder Ton, und die Stimme bleibt in vollem Umfang präsent und leuchtend. In der Arie des Rodrigo „Per me giunto – lo morró“ aus Verdis „Don Carlos“ lässt er noch einmal seine elegante Stimme erklingen, in die er so viele Gefühle zu legen vermag.

Gottl.Fr.GesellschaftJahreskonzert.10-13.10.2018 (Mittel)
Alejandro Lárraga Schleske

Jennifer O’Loughlin tritt an der Seite von Natalia Kawalek zum ersten Mal auf die Bühne. Ihre Sopranstimme erklingt lieblich, ohne kitschig zu sein, wie ein glitzernder Sonnenstrahl, der sich durch die Blätter eines Baumes seinen Weg sucht, um das Herz zu erfreuen. Mit Kawalek im Duett als Annio und Servilia aus Mozarts „La clemenza di Tito“ bildet sie ein Sängerpaar, ohne sich zu verlieren. In der Arie der Konstanze „Martern aller Arten“ begeistert sie durchweg. Zart ist der Einstieg dann in die Arie der Amina „Ah, non credo mirarti“. In den weiten, getragenen Melodiebögen entfaltet sie ihre Stimme in voller Klarheit. Koloraturen gelingen auch in höchsten Höhen, und der donnernde Applaus mit zahlreichen Bravo-Rufen ertönt zu Recht aus dem Publikum.

Gottl.Fr.GesellschaftJahreskonzert.16-13.10.2018 (Mittel) (Foto Gottlob Frick Gesellschaft-Fotomoment Mühlacker)
Jennifer O´Loughlin

Das Heilbronner Sinfonie Orchester genießt dieses Konzert sichtlich. Die vier Opernouvertüren, die thematische Überleitung und Einführung darstellen, gestalten die Musiker mehr als nur überzeugend.

Wenn Hans A. Hey im Festakt meinte, die heutigen Regisseure würden der Musik zu wenig bedeutungsvollen Raum lassen, als dass es noch wahre Sternstunden der Oper geben würde, so wird an diesem Nachmittag nicht nur sein Herz erfreut. Die jungen Sänger zeigen, dass es sich lohnt, in die Oper zu gehen und diese wunderbaren Stimmen zu hören.

Text: Mühlacker Tagblatt
Fotos: Gottlob-Frick-Gesellschaft
Rückschau Konzert 2017

Die Opernsterne strahlten in hellem Glanz

Ötisheim Begeisterndes Konzert der Gottlob-Frick-Gesellschaft

Die Erwartungen lagen hoch bei den angekündigten Sternstunden der Oper. Erreicht wurden Sternstunden der Musik, denn das spielfreudige Heilbronner Sinfonie Orchester unter seinem neuen Leiter Alois Seidlmeier bot weit mehr als souveräne Sängerbegleitung. Mit sicherem Gespür und exakter Schlagtechnik gelang es dem elegant und doch temperamentvoll  agierenden Dirigenten differenziert den unterschiedlichen  Charakter der Instrumentalstücke  heraus zu arbeiten. Bereits mit der feurig gespielten Suite Nr. 1 aus Carmen überzeugte das Orchester in der  ausverkauften Erlentalhalle. Die beiden bekannten und doch so schwierigen Ouvertüren aus „Figaros Hochzeit“ und „Don Giovanni“  wurden brillant serviert. Tiefer Ausdruck und beeindruckende Dramatik gelang den Heilbronner Musikern in Beethovens Leonoren-Ouvertüre Nr. 3. In allen orchestralen Stücken bewährte sich das Heilbronner Sinfonie Orchester als homogene Einheit: Kontrastreicher, satter Streicherklang, strahlendes Blech, dynamische Holzbläser und rhythmisch präzises Schlagwerk ermöglichten diese Darbietungen auf solch hohem Niveau.

Der erste Stern ging auf, als die junge, fabelhaft aussehende brasilianische Mezzosopranistin Josy Santos die Bühne betrat und mit wundervoller Stimme und charismatischer Bühnenausstrahlung mit dem Tanzlied Seguidilla aus Bizets „Carmen“ das Publikum sofort in ihren Bann zog. Bei dieser Sängerin wurde  verständlich, dass Don José diesen auch gestisch mitreißenden Verführungskünsten nicht widerstehen konnte.

Dann kam Eike Wilm Schulte, der seit Jahrzehnten auf allen großen Bühnen der Welt strahlende Stern. Mit Leichtigkeit und Charme warb er als Papageno um ein Mädchen oder Weibchen, mit höchster Eindringlichkeit schildert er Cherubino die Plagen und Schrecken des Soldatenlebens, mit höchster Intensität meistert er die Spiegelarie des Dapertuttos aus Offenbachs „Hoffmanns Erzählungen“, am Ende gekrönt von einem mühelos erreichten hohen G. Seine ganze Wandlungsfähigkeit bewies Schulte in der mit dramatischer Wucht gestalteten Rachearie des Pizarro aus Beethovens „Fidelio“.  Zu einem singschauspielerischen Höhepunkt wurde das Duett  „Là ci darem la mano“ aus Don Giovanni. Nicht nur die Stimmen der beiden Sänger harmonierten perfekt. Es war geradezu anrührend, mit wieviel Gefühl   der mehr als fünfzig Jahre auf der Bühne stehende Eike Wilm Schulte um die junge Zerlina Josy Santos warb und beide sich dann liebevoll in die Arme sanken. War da noch eine Steigerung möglich? Ja es gab sie, als Eike Wilm Schulte in einem Feuerwerk aus Gesang, Mimik und Komik die Kavantine des Figaro aus Rossinis „Barbier von Sevilla“ geradezu umwerfend gestaltete und das Publikum zu frenetischem Beifallssturm und minutenlangen stehenden Ovationen hinriss. Wahrlich Sternstunden mit dem außergewöhnlichen Talent Josy Santos, der eine große Karriere vorher gesagt werden kann und dem unverwüstlichen Eike Wilm Schulte mit immer noch grandioser Bühnenpräsenz und einer unverbrauchten Stimme, die an ein Wunder grenzt, ja ein Wunder ist!

Matinee 2017 Sonntag, 15.10.2017  11.00 Uhr Gemeindehalle Ölbronn

 „Wieland Wagner und sein Einfluss auf das Regietheater“ (Anlass 100. Geburtstag)

Ein Podiumsgespräch im Rahmen unserer Matinee

Am 5. Januar 2017 wäre der in Bayreuth geborene Wieland Wagner 100 Jahre alt geworden, wenn er nicht schon am 17. Oktober 1966 in München gestorben wäre. Nachdem im vorigen Jahr eine geplante Veranstaltung zu seinem 50. Todestag in Bayreuth abgesagt wurde, kam die Matinee im Rahmen des diesjährigen Künstlertreffens der Gottlob-Frick-Gesellschaft in der Gemeindehalle in Ölbronn zu seinem Gedenken, aus Anlass seines 100. Geburtstags, gerade recht.

Eingerahmt von Hagens Rache aus der „Götterdämmerung“, gesungen von Gottlob Frick, und dem Finale des 2. Aufzugs von „Tannhäuser“, mit Anja Silja, Josef Greindl und Wolfgang Windgassen, fand ein knapp zweistündiges, von dem Fachjournalisten Thomas Voigt geleitetes Podiumsgespräch statt, im Rahmen dessen auch Beispiele in Bild und Ton vorgestellt wurden. Beteiligt an dieser Gesprächsrunde waren die inzwischen 77-jährige Sopranistin Anja Silja, die ihr Bayreuth-Debüt 1960 als Senta im „Fliegenden Holländer“ hatte, der Theaterwissenschaftler Oswald Georg Bauer, der langjährige Pressechef der Bayreuther Festspiele, der „Die Geschichte der Bayreuther Festspiele“ geschrieben hat und der in diesem Jahr den Leipziger Richard-Wagner-Preis erhalten hat, und Stephan Mösch, Professor an der Musikhochschule Karlsruhe und fast 20 Jahre lang verantwortlicher Redakteur der Fachzeitschrift „Opernwelt“.

OelbronnGottlobFrickMatinee.4-15.10.2017 (Medium)

v.l.  Thomas Voigt, Anja Silja, Stephan Mösch, Oswald Georg Bauer

1991 fand in Bayreuth eine Ausstellung mit dem Titel „Denkmalschutz für Wagner?“ statt, zu der ein Beiheft erschienen ist, in dem mit Beispielen aus Aufsätzen, Briefen, Reden und Interviews das Denken und Wirken von Wieland Wagner untersucht wurde. Dabei stellte sich heraus, was man schon lange wusste, dass er keinesfalls für einen Denkmalschutz seines Großvaters stand. Vielmehr ging es ihm, der 1937 das Bühnenbild für „Parsifal“ und 1942 das für „Die Meistersinger von Nürnberg“ geschaffen hatte, bei dem Neubeginn der Bayreuther Festspiele 1951, deren künstlerischer Leiter er bis zu seinem Tod war, immer um neue Sichten auf das Werk von Richard Wagner. Er verzichtete auf detaillierten Naturalismus. Seine Arbeit zeichnete sich durch Abstraktion und Lichtregie aus, wodurch er die Musik wieder mehr in den Vordergrund rückte.

Dass bei diesem Konzept Kritik und Anfeindung, vor allem von sogenannten Alt-Wagnerianern, und auch Skandale nicht ausblieben versteht sich eigentlich von selbst. Erinnert sei nur an den Auftritt der dunkelhäutigen Grace Bumbry als „schwarze“ Venus in der Bayreuther „Tannhäuser“-Aufführung von 1961. Doch im Gegensatz zu manchen Regisseuren in unseren Tagen ging es Wieland Wagner nicht darum, Aufsehen zu erregen oder gar durch Skandale bekannt zu werden, er hatte vielmehr Bildliches im Zusammenhang und zur Interpretation eines Werkes im Sinn.

Neben seiner Arbeit als Regisseur und der Wirkung seiner Inszenierungen kam aber auch Persönliches zur Sprache. So konstatierte Anja Silja, die im Zeitraum von fünf Jahren in 32 Wieland-Wagner-Inszenierungen auf der Bühne stand: „Die Selbstzerstörung war von Anfang an in ihm“.

Dirigenten, die mit ihm zusammengearbeitet haben, passierten Revue. Und schließlich wurde festgestellt, dass hinsichtlich der Lichtregie unter den Nachgeborenen Robert Wilson ihm am nächsten kommt. Eine sowohl interessante als auch aufschlussreiche Veranstaltung der Gottlob-Frick-Gesellschaft im Rahmen des Künstlertreffens 2017.

Dieter Schnabel

Konzert 2014

O namenlose Freude

Dieser Titel signalisiert dem Musikfreund ein Konzert mit deutschen Opern – und das trifft voll zu, im Festkonzert der Gottlob-Frick-Gesellschaft am 18. Oktober 2014, 16.30 Uhr im „Mühlehof“ Mühlacker werden Höhepunkte aus deutschen Opern präsentiert. Aus Beethovens grandioser Freiheitsoper „Fidelio“ werden die Ouvertüre und Glanzstücke wie die Arie des Rocco „Hat man nicht auch Gold beineben“, die Arie der Leonore „Abscheulicher wo eilst Du hin“, die ergreifende Szene des Florestan “Gott! Welch Dunkel hier“, das Terzett Leonore/Florestan/Rocco „Euch werde Lohn in besseren Welten“ und das jubelnde Duett Leonore/Florestan „O namenlose Freude“ geboten.

Als Inbegriff der deutschen Oper gilt „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber. Aus dieser Perle der Romantik erklingen die Arie des Max „Durch die Wälder durch die Auen“, das gespenstische Stück des Kaspar „Schweig, schweig“ und die Arie der Agathe „Wie nahte mir der Schlummer“.

Aus der Oper „Martha“ von Friedrich von Flotow werden solche Ohrwürmer wie die Arie des Lyonel “Ach so fromm, ach so traut“, das Duett Lyonell/Plumkett „Ja seit früher Kindheit Tagen“ und das gefühlvoll, ergreifende Lied der Martha „Letzte Rose“ erklingen.

Als Gesangssolisten konnten mit Miriam Portmann, Sopran, Clemens Bieber, Tenor und Claudius Muth, Bass, junge Künstler gewonnen werden, die bereits an bedeutenden Opernhäusern beachtliche Erfolge feiern konnten. Der instrumentale Teil wird vom Heilbronner Sinfonie Orchester unter seinem Dirigenten Peter Braschkat in bewährter Weise übernommen.

Insgesamt also ein Programm, das mit seiner Zugkraft den Titel: O namenlose Freude sicherlich auf‘s Schönste erfüllen wird.

Büste von Gottlob Frick in Mühlacker feierlich enthüllt

Die Büste des Sängers Gottlob Frick, die seit  vergangenen Freitag in Mühlacker in der Fußgängerzone Bahnhofstraße enthüllt und in einem Festakt feierlich eingeweiht wurde, ist mehr als nur ein gelungenes Kunstwerk. Es ist eine weitere bleibende Erinnerung an den weltberühmten Bassisten und einen herausragenden Bürger des Enzkreises.

Zu der Feier waren zahlreiche Gäste aus Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und vor allem prominente Kollegen und Repräsentanten aus dem Opernbereich gekommen. Auch viele Bürger aus Mühlacker wollten bei der Ehrung des gerade in der Heimatregion hoch verehrten Künstlers dabei sein.

Geschaffen wurde die Büste von dem in Mühlacker lebenden bekannten Bildhauer Kurt Tassotti, der unter anderem auch  den „Sauschwänzle-Brunnen“ schuf, der in Heilbronn-Sontheim den Bürgern viel Freude durch seine lustige Gestaltung schenkt.Die Realisierung und Finanzierung wurde durch die Stadt Mühlacker, die Sparkasse Pforzheim-Calw, die Gottlob Frick Gesellschaft und private Spender ermöglicht.

Die Feierstunde wurde erfreulich straff durchgeführt. In den ebenfalls auf das Wesentliche konzentrierten Ansprachen umriss Oberbürgermeister Frank Schneider rhetorisch gekonnt den Lebensweg, die Karriere und die lebenslangen Verbindungen des Sängers zur Stadt Mühlacker, der Region und vor allem zu seinem geliebten Geburtsort Ölbronn. Dem Bildhauer Kurt Tassotti gelang es ebenfalls prägnant, die Entstehung des Kunstwerks aufzuzeigen. Wichtig war ihm auch zu begründen, warum die Büste keine nachgebildete Fotografie sein dürfe. In Gesprächen mit Zeitzeugen, umfassende Materialstudien und anhand von Film- und Tondokumenten entwickelte Tassotti seine Sicht von Gottlob Frick. Diese verwirklichte er in der Bronzebüste. Bei der Enthüllung brandete der Beifall besonders deshalb heftig auf, weil trotz der Handschrift des Künstlers Gottlob Frick unverkennbar vom eleganten Sockel blickte. Dem Ehrenpräsidenten der Gottlob Frick Gesellschaft, Hans A. Hey,  gelang es, das Phänomen der unverwechselbaren Stimme und das Wesen des Künstlers eindrucksvoll zu schildern. Als dann das prachtvolle Organ des Sängers in der Arie „Auch ich war ein Jüngling mit lockigem Haar“  aus Lortzings Oper „Der Waffenschmied“ erklang, bewies Gottlob Frick selbst  in der Wiedergabe einer Tonaufnahme, warum auch 27 Jahre nach seinem Tod sein Wirken unvergessen und unvergänglich ist. Den Vogel bei den Ansprachen schoß allerdings der Sparkassen-Vorstand Sieghardt Bucher ab, als er mit launigen Worten alle Besucher in das Sparkassen- Gebäude, vor dem das Kunstwerk steht, zu einem Umtrunk einlud.

Gottlob Frick hatte zu Heilbronn und besonders zum Heilbronner Sinfonie Orchester ganz enge langjährige Beziehungen. Seine zahlreichen Konzerte in Heilbronn und der Region gelten auch heute noch als Höhepunkte im Musikleben unserer Stadt. Der weltberühmte Bassist arbeitete so gerne mit den Heilbronner Musikern zusammen, dass das HSO zu einer Art „Hausorchester“ von ihm wurde, mit dem er in zahlreichen Konzerten im Süddeutschen Raum auftrat.

Auf Grund dieser Verdienste ernannte ihn das Heilbronner Sinfonie Orchester 1979 zum Ehrenmitglied. Nach seinem Tod ehrte die Stadt Heilbronn Gottlob Frick ganz besonders, indem sie einen Platz in der Innenstadt nach dem schwäbischen Bassisten benannte. Auch bei der Feier zur Einweihung der Büste in Mühlacker waren Heilbronner Musikfreunde und Frick-Verehrer anwesend. Wie schön, in der Musik gilt offensichtlich noch die Lebensweisheit: „Alte Liebe rostet nicht!“

Heute möchten wir Sie darüber informieren, dass wir das für den März 2022 geplante Jubiläumskonzert auf das Wochenende 15./16.10.2022 verschoben haben. Noch ist unklar, was uns die Pandemie bis dahin bescheren wird. Daher haben wir uns zu diesem Schritt entschlossen.
Wir werden Sie baldmöglichst über den Konzertinhalt und den Kartenverkauf usw. informieren.

Herzlichst

Ihre  Gottlob- Frick-Gesellschaft

Frank Schneider, Präsident,    Norbert Holme, Vizepräsident 

Adalbert Bangha, Geschäftsführer, Hans A. Hey, Ehrenpräsident